Eptinger

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Gratiswasser für Eptingen

Seit mehr als 120 Jahren ist die Mineralquelle Eptingen in aller Munde. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde dem Wasser vom Bad Eptingen, welches sein Wasser aus der nahen gelegenen gleichnamigen Quelle erhielt, eine heilende medizinische Wirkung zugesprochen. Die Schönen und Reichen von Basel strömten regelrecht zu diesem Bad und nutzten es als Heil- und Kurort. Schon im Jahre 1693 räumte der Mediziner Theodor Zwinger dem Wasser eine heilende Wirkung bei Nieren- und Leberbeschwerden ein und bezeichnete es als «äusserst erfrischend und wohlschmeckend».

1899 erwarben Edmund Buchenhorner, der Urgrossvater des heutigen Leiters Matthias Buchenhorner, und sein Schwager Ernst Singer-Buchenhorner, das Bad Eptingen sowie die dazugehörige Quelle. Alsbald begannen sie, das Mineralwasser in Flaschen abzufüllen – damals noch von Hand. Somit war es auch der weniger reichen Bevölkerung möglich, das als heilend beschriebene Mineralwasser zu geniessen.

Bad- und Kurhaus Eptingen, Baselland

Später, im Jahre 1905, etablierten sie eine Abfüllanlage und konnten somit die Produktion um ein Vielfaches steigern. Die heutige Mineralquelle Eptingen AG entwickelte sich weiter und dazu kam die Limonade Sissa-Citro, welche heute unter dem Namen Pepita Citro erhältlich ist. Zudem produziert das Unternehmen unter dem Namen Pepita weitere schmackhafte Süssgetränke – neu auch das Pepita Cola Zero.

Im Jahr 1954 wurde das Restaurant Bad Eptingen an die Familie Schwander verkauft, weil sich die Unternehmer auf das Abfüllen von Getränken konzentrieren wollten. Bis heute kann man im Landgasthof vorzüglich Essen und die beiden Unternehmen sind freundschaftlich verbunden.

Das Eptinger-Abfüllgebäude befindet sich 800 Meter vom Bad Eptingen entfernt. Das Baselbieter Mineralwasser ist für seine herausragend hohe Mineralisation sowie seine bemerkenswert tiefe Nitratkonzentration bekannt. Bei Sportlern und aktive Menschen ist es daher sehr beliebt. Besonders glücklich können sich die Einwohner des Dorfes Eptingen schätzen: Sie bekommen das feine Wasser nämlich gratis.

“An dieser Tradition, die schon seit der Gründung besteht, muss festgehalten werden. Das Angebot wird rege genutzt und geschätzt. Das zeigt sich daran, dass uns Eptinger Bauernbetriebe immer wieder Erdbeeren oder Kirschen als kleines Dankeschön schenken.” so Damaris Buchenhorner, VR-Präsidentin und Mitglied der heutigen Geschäftsleitung. Jeden Mittwochnachmittag dürfen die Einwohnerinnen und Einwohner gratis ihre Harassen wieder auffüllen lassen. Sogar Leute, die nicht mehr im Dorf Eptingen wohnen, aber früher dort ansässig waren, können das Wasser zu einem reduzierten Preis beziehen. Und auch das Pepita ist für sie vergünstigt erhältlich.

Text by Lorena Christ