Was ist Fluorid?

Fluoride (F-) sind Salze des Elementes Fluor (F). Sie kommen im menschlichen Organismus in kleinen Mengen vor. Fluor gilt mittlerweile nicht mehr als essentielles (=lebensnotwendiges) Spurenelement. Fluorid ist jedoch bekannt für seinen kariesvorbeugenden Effekt, zudem soll es den Zahnschmelz härten. Es kommt auch natürlich in unseren Zähnen und Knochen vor; bei 70 kg Körpergewicht sind etwa 5g Fluoride in unserem Körper enthalten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt (auch bei schwangeren und stillenden Müttern) eine Menge von 3,1 mg Fluorid pro Tag. Die tägliche Höchstmengenempfehlung (Tolerable Upper Intake Level, UL) liegt bei 7 mg für Erwachsene bzw. bei 0,1 mg/kg Körpergewicht.

In welchen Lebensmitteln kommt Fluorid vor?

Fluorid kommt nur in sehr geringer Konzentration in Lebensmitteln vor. Lebensmittel mit Fluorid sind u.a. Meeresfrüchte, Sojaprodukte, Nüsse, Seefische, schwarzer Tee und Fleisch.

Essentieller Bestandteil der Zahnpflege

Eptinger wird teilweise entfluoridiert und enthält 0.6 mg Fluorid pro Liter.

Ist zu viel Fluorid schädlich?

Kleine Mengen bzw. Spuren von Fluorid, wie sie in fluoridiertem Speisesalz, fluoridhaltiger Zahnpasta oder im Trinkwasser vorkommen, sind nicht schädlich. Höhere Konzentrationen von Fluorid sind jedoch giftig. Eine zu hohe Fluoridzufuhr kann zu einer dentalen Fluorose (Fluorose der Zähne) oder ossären Fluorose (Fluorose des Skeletts) führen.

Die Zahnfluorose erkennt man durch weisse bis braune Flecken oder Streifen auf der Zahnschmelzoberfläche.

In milder Form ist dies nicht weiter schlimm, bei stärkerer Ausprägung jedoch verliert der Zahnschmelz an Widerstandsfähigkeit. Das Fluorid wirkt dabei als Enzyminhibitor und blockiert ein bestimmtes Enzym, dass während der Zahnentwicklung aktiv sein sollte. Daher treten diese für die dentale Fluorose bekannten Verfärbungen fast ausschliesslich bei Kindern unter 8 Jahren erstmalig auf, d.h. in dem Alter, in welchem die Zahnentwicklung andauert.

Die Menge an Fluorid, die wir durch fluoridierte Produkte zu uns nehmen, reichen jedoch bei weitem nicht aus, um eine toxische Wirkung zu erzeugen.

Viele haben die Sorge, dass Kinder durch das Schlucken von fluoridierter Zahnpasta eine Überdosis an Fluorid bekommen könnten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat dazu folgende Rechnung aufgestellt: Der Verzehr einer ganzen Tube (65g) Kinderzahnpasta mit 500 ppm auf einmal führt zu Beschwerden wie Übelkeit und Bauchschmerzen. Um sich lebensbedrohlich zu vergiften, müsste ein ca. 15 kg schweres Kind den Inhalt einer ganzen Zahnpastatube für Erwachsene oder zwei Zahnpastatuben für Kinder auf einen Schlag zu sich nehmen. Aufpassen sollte man bei Zahnpasta für Kinder mit guten Geschmack, da dies zu vermehrtem Schlucken verführen kann.

Ist zu wenig Fluorid schädlich?

Fluor gilt nicht als essentielles Spurenelement. Obwohl dem Fluorid positive Effekte auf die Zähne nachgewiesen werden konnten, ist es nicht völlig notwendig für diese. Es sind denn keine Fluoridmangelerscheinungen bekannt.

Ist Fluor und Fluorid das Gleiche?

Fluoride (F-) sind Salze des Elementes Fluor (F). Fluor ist ein stark reaktives Gas. Während Fluor bereits in kleinen Konzentrationen giftig und stark ätzend ist, braucht es bei Fluorid viel grössere Mengen, um toxisch zu wirken. Die elementare Form, das Fluor, kommt in der Natur nicht vor. Fluor tritt stets in gebundener Form auf; so zum Beispiel in Form von Calciumfluorid oder Natriumfluorid.

Fluorid in Speisesalz

Es gibt Speisesalze, welche extra mit Natrium- oder Kaliumfluorid versehen werden. Dies soll der Kariesprophylaxe dienen. Durch den direkten Kontakt des fluoridierten Salzes mit den Zähnen kann das Fluorid seine kariesvorbeugende Wirkung optimal entfalten. Seit Jahren wird von der Schweizer Bevölkerung rund 80% des Kochsalzes in fluoridierter Form verzehrt. In einem Kilogramm Speisesalz sind dabei 250 mg Fluorid-Ionen zu finden.

Fluorid in Trinkwasser, bzw. in Hahnenwasser

Fluorisiertes Trinkwasser ist vor allem in Ländern wie den USA und Australien, aber auch Brasilien, Kolumbien, Chile und Malaysia verbreitet. In europäischen Ländern ist fluoridiertes Trinkwasser nicht mehr üblich – einzig in Irland ist es noch weit verbreitet, sowie teilweise in England. In Basel-Stadt wurde die Fluoridierung des Trinkwassers 2003 gestoppt; unter anderem hatte man Angst vor einer Fluoridüberversorgung durch das ebenfalls mit Fluorid versehene Speisesalz. Das Speisesalz ist heute hingegen sowohl in der Schweiz wie auch in vielen anderen europäischen Ländern noch immer mit Fluorid versetzt erhältlich.

Fluorid in Zahnpasta

Wie beim Speisesalz gibt es sowohl fluoridierte wie auch nicht fluoridierte Zahnpasta. Das Fluorid in der Zahnpasta wird aber weiträumig als zentral bezeichnet. Es soll denn einen erheblichen Beitrag zum Rückgang von Karies bei Kindern und Jugendlichen geleistet haben. Fluorid in der Zahnpasta härtet zudem den Zahnschmelz. Bei kleinen Kindern wird von manchen Experten empfohlen, aufgrund der erhöhten Verschluckungs- bzw. Essgefahr auf fluoridhaltige Zahnpasta zu verzichten. Jedoch scheiden sich bei diesem Punkt die Geister, denn gerade für Kinder, welche eventuell noch keine ausgeprägte Zahnhygiene pflegen, kann das Fluorid aufgrund seiner kariesvorbeugenden Wirkung besonders wichtig sein. Für Erwachsene besteht durch die Verwendung von fluoridierter Zahnpasta kein Risiko einer Überdosierung, da diese ja wieder ausgespuckt wird.